Weltacker Wetterau
Projektbeschreibung
Kurzbeschreibung
Teilen wir die Ackerfläche dieser Welt durch die Zahl ihrer Bewohner*innen, ergibt das 2000 m2.
Die Weltbevölkerung wächst weiter, die Erde aber nicht. Wir Europäer „verbrauchen“ durch LebensmitteI-(Futtermittel), Kleidung -(Baumwolle) etc. Importe rechnerisch fast das Doppelte an Fläche.
Weltacker – eine internationale Sichtbarkeit
Weltacker 2000m2 www.2000m2.eu ist ein Bildungs- und Begegnungsprojekt der Zukunftsstiftung Landwirtschaft, das globale Zusammenhänge und Bodennutzung praktisch und sinnlich erfahrbar macht. Mittlerweile sind mit Unterstützung der Zukunftsstiftung Landwirtschaft acht Weltäcker in Deutschland und 13 weitere in Österreich, Schweiz, Schweden, Afrika usw. entstanden.
Der erste Weltacker wurde 2017 auf der Internationalen Gartenausstellung in Berlin gezeigt. 2023 war ein Weltacker auf der Bundesgartenschau in Mannheim zu sehen, unter der Schirmherrschaft von Bundeslandwirtschaftsminister Chem Özdemir. Auch auf der Landesgartenschau 2023 in Fulda war ein Weltacker zu erleben.
Weltacker in der Wetterau
Wir wollen den ersten dauer-haften Weltacker Hessens in der Wetterau realisieren, um die Bevölkerung für die Zusammenhänge von Boden, Landwirtschaft, Klima, Artenschutz, Ernährung und Konsum zu informieren. Ein Grundstück dafür wurde uns in Friedberg-Fauerbach neben dem Tegut-Saisongarten angeboten. Mit der Geschäftsführung der Landesgartenschau Oberhessen 2027 sind wir aktuell im Gespräch.
Auf dem 2000 m² großen Weltacker werden Menschen jeden Alters die wichtigsten Ackerkulturen der Welt begreifen und über die Nutzung der eigenen 2000 m2 nachdenken. Er soll Bewusstsein dafür schaffen, dass jeder Bissen eine globale Auswirkung hat und unser Verhalten Auswirkungen hat.
Die erste Idee
Ausgangsfragen waren im Frühjahr 2022 bei einer Besprechung mit der Leitung der Volkshochschule VHS Friedberg Wetterau und der Initiative „Wetterau im Wandel“ (Link: Netzwerk Wetterau im Wandel – Evangelisches Dekanat Wetterau (ekhn.de): Wie können wir uns gemeinsam für Nachhaltigkeit in der Wetterau einsetzen? Welche Themen könnte die VHS in Zusammenarbeit mit Akteuren von Wetterau im Wandel in ihr Programm aufnehmen?
Ziele von „Wetterau im Wandel“ und auch der Volkshochschule Wetterau sind die nachhaltige Entwicklung und eine lebenswerte Zukunft für aktuelle und nachfolgende Generationen in der Region.
„Wetterau im Wandel“ ist ein Bündnis verschiedener regionaler Organisationen - wie unter anderem dem Evangelischen Dekanat, NABU, BUND, SoLawis, Eine Welt- und Umsonstläden - das die Chancen einer Zukunft mit weniger Ressourcenverbrauch und weniger Konsumorientierung anstrebt.
In dieser Besprechung kam die Frage auf, mit Unterstützung der Zukunftsstiftung Landwirtschaft Berlin, einen Weltacker 2000 m² in der Wetterau zu realisieren, den VHS, Kindergärten, Schulen, Hochschulen, Vereine, Berufsschulen, Betriebe bzw. die ganze Bevölkerung in der Wetterau und Hessen für ihre Bildungsarbeit nutzen könnten.
Hieraus folgten Exkursionen zu den Weltäckern Berlin, Landshut, auf die BuGa Mannheim und die Landesgartenschau Fulda. Begleitung durch die Weltäcker Koordinatoren der Zukunftsstiftung Landwirtschaft. Die Gründung des Vereins „Weltacker Wetterau e.V.“ erfolgte im Sommer 2023.
Genese – Wie alles begann
Wanderausstellung Weltacker
Eine „Weltacker 2000 m2 Wanderausstellung“ der Zukunftsstiftung Landwirtschaft, mit 13 Rollups, informiert seit in März 2023 die Menschen der Region. Die vom Dekanat Wetterau finanzierte und von „Wetterau in Wandel“ und anderen Organisationen unterstützte Ausstellung begeistert die Bevölkerung für die Idee der Realisierung eines Weltackers in der Wetterau!
Eine Reihe von Infografiken steht allgemein zur Verfügung und ist der Ausgangspunkt unserer Ausstellung https://www.2000m2.eu/de/weltacker-ausstellung/
Buchbar ist die Wanderausstellung über das Evangelische Dekanat Wetterau, Ansprechpartner Wolfgang Dittrich.
Veranstaltung: Vortrag und Gespräch
„Ein Weltacker in der Wetterau“
Am 20. April 2023 fand ein Vortrag mit dem Journalisten und Buchautor Florian Schwinn (Rettet den Boden) und Prof. Andreas Gattinger Uni Gießen
Gastgeber sind Wetterau im Wandel und die VHS Wetterau. Der Plenarsaal des Kreishauses Wetterau war voll besetzt und die Referenten begeisterten das Publikum. Gezeigt wurde dort auch dieser 4 min. Film über den realisierten Weltacker in Berlin: www.youtube.com/watch?v=IS3OWsHMylo#
Weshalb ein Weltacker?
Weltacker - die Idee dahinter
Der in Deutschland zentral gelegene Friedberger Weltacker wird der erste Weltacker in Hessen sein.
Ziel ist es, mit dem Schauacker die globale Landwirtschaft auf einem menschlichen Maßstab darzustellen und sinnlich begreifbar zu machen.
Dafür wird die globale Ackerfläche durch die Zahl aller Menschen der aktuellen Weltbevölkerung geteilt - aktuell handelt es sich dabei um circa 2000 m2 pro Person - und ein entsprechend großer Modellacker der globalen Landwirtschaft angelegt. Auf dem Anteil an Ackerland, der uns allen rechnerisch zur Verfügung steht, soll alles wachsen, was uns ernährt und versorgt: Getreide, Gemüse, Futterpflanzen für Tiere, aber auch Rüben für den Zucker, Baumwolle, Ölsaaten für Speiseöl und Biodiesel.
Wir möchten in der Wetterau beispielhaft auf einer Ackerfläche die Pflanzen anbauen, die für den einzelnen Menschen zur Verfügung stehen.
Der bestellte Acker, zusammen mit fachlicher und pädagogischer Begleitung sorgt anschaulich dafür, die Dimensionen und Auswirkungen der Landnutzung jedes Einzelnen wahrzunehmen und zu verstehen. Wir wollen erreichen, dass sich die Besucher:innen der endlichen Ressourcen unseres Planeten bewusst werden und anregen, nachhaltiger zu konsumieren und zu agieren.
Bildungskonzept
Unser Hauptziel ist die Bildungsarbeit. Wir wollen Menschen informieren, begeistern und globale Zusammenhänge sichtbar machen. Letztlich wollen wir für gesunde Böden eintreten, denn sie sind die Lebensgrundlage aller Lebewesen und damit ein Thema der Zukunft.
Die Bewusstseinsförderung und Information über die globale Ernährungssituation der Menschheit regt zur Auseinandersetzung mit Lösungsansätzen und anderen Formen der Landwirtschaft an, hin zu einer für Mensch und Natur tragfähigen, zukunftsfähigen Landbewirtschaftung.
Der Weltacker soll als nachhaltiges Besuchsziel im Wetteraukreis jederzeit zugänglich sein. Zielgruppen sind insbesondere Schulklassen, Kindergruppen, Lehrende, Erziehende, Studierende, aber auch Vereine, Politiker:innen, Volkshochschulen und allgemein interessierte Bürger:innen, Familien und Passant:innen. Durch die Vernetzung mit touristischen Organisationen kann der Weltacker zum Ausflugsziel werden.
Für Schüler:innen unterschiedlicher Klassenstufen soll es Bildungsmaterialien und Konzepte geben, um den Schulen des Umkreises interessante Aspekte der Ernährung, des Klimaschutzes und der Landwirtschaft nahe zu bringen, wie etwa Fleischverbrauch, Anbaumethoden, Kochkurse und Informationen über die Planetary Health Diet. Wir bieten Kindern- und Jugendlichen die Möglichkeit, bei der Pflege des Weltackers mitzuwirken („Schulgarten“).
Allgemein interessierte Menschen und Erwachsenengruppen (etwa die Landfrauen, Betriebsausflüge von Firmen) können mit oder ohne Führungen das Gelände besuchen.
Realisierung
Fahrplan –
Die voraussichtlichen Teilziele des Projekts
Frühjahr 2023 /2024:
Bekanntmachen des Projektes durch öffentliche Ausstellungen zum Thema: Ausstellung im Kreishaus des Wetteraukreises
20.4.2023 Veranstaltung zum Weltacker und zum Thema „Boden“ im Plenarsaal des Kreishauses Wetteraukreis
seit März
Die Weltacker 2000m2 Wanderausstellung der Zukunftsstiftung Landwirtschaft, 13 Rollups,
https://www.2000m2.eu/de/weltacker-ausstellung/
finanziert vom Evangelischen Dekanat Wetterau, wandert durch den Wetteraukreis Kreishaus Friedberg, Rathäuser Reichelsheim/Münzenberg Gambach/ Büdingen, Kirchengemeinden Schöneck-Büdesheim/Butzbach/Bad Nauheim/Friedberg/Bad Vilbel Hoffeste von Querbeet/Dottenfelder Hof und mehr
Exkursionen folgten zum Weltacker in Berlin, Landshut, BuGa Mannheim, LGS Fulda
Sommer 2023
Der Landrat und auch Parteien befürworten die Idee und es liegt bereits ein Antrag der grünen Fraktion zur Förderung eines Weltackers beim Kreistag vor.
Landwirt Klingmann bietet eine Fläche in Friedberg-Fauerbach an, circa 10 Gehminuten vom Bahnhof Friedberg entfernt.
Gründung des Vereins „Weltacker Wetterau e.V.“
Herbst/ Winter 2023
Genehmigung der Förderung durch den Wetteraukr
Suche nach Förderern des Projektes (Sparkassen, Stiftungen, private Förderer…)
Personelle Projektbetreuung planen und organisieren
Verträge vorbereiten: Anstellung mindestens einer 30 Stunden-Arbeitskraft
Initialisierung der Zusammenarbeit mit der Universität Gießen (Prof. Gattinger)
Januar 2024
Start der Anbauplanung durch den angestellten Gärtner
Einkauf, Bestellung, etc.
Frühjahr 2024
Anlegen und Bepflanzen des Weltackers / Erstellung der Infotafeln /Materialien
Ab Frühsommer 2024 erste Besuchergruppen, Schulung von Ehrenamtlichen / bezahlten Mitarbeiter:innen zur Pflege des Ackers und zur Einrichtung der pädagogischen Betreuung
Werbemaßnahmen / Öffentlichkeitsarbeit für den Besuch des Weltackers
Winter 2024
Evaluierung des ersten Jahres durch die Projektgruppe, Ausrichtung, Veranstaltungsplanung, Vernetzung, Planung der Öffentlichkeitsarbeit für das Jahr 2025
Einbettung des Weltackers in die Planung der Landesgartenschau 2027
Winter 2025
Evaluierung des zweiten Jahres durch die Projektgruppe, Ausrichtung, Veranstaltungsplanung, Vernetzung, Öffentlichkeitsarbeit für das Jahr 2026, danach weitere Planung, vorerst ist eine Fortführung bis 2028 die Grundplanung
Einrichtung und Ausgestaltung des Weltackers
Zur Umsetzung muss eine Gärtnerstelle im Umfang von 30 Stunden finanziert werden, um eine durchgängige und zuverlässiger Betreuung zu gewährleisten.
Favorisiert ist die Ausführung des Weltackers nach dem IST-Zustand des aktuellen Verbrauchs (aktuelle Zahlen des FAO). Das veranschaulicht unsere gegenwärtige Lebensweise und die Nutzung von Flächen im Ausland, wodurch die Umweltfolgen unseres Konsums verlagert werden. Anschaulichkeit ergibt sich aus diesen Einzelbeispielen: Der Bepflanzung eines „Schnitzel mit Pommes“ steht eine „Gemüsepizza“ gegenüber und macht leicht verständlich, wie viel höher der Flächen- und Ressourcenbedarf bei Fleischverzehr im Gegensatz zu vegetarischer und veganer Kost ist.
Nötige Wege im Gelände werden nicht dauerhaft befestigt, sondern z. B. als gemulchte Wege ausgeführt, um ihre Rückführung in Ackerland leichter zu ermöglichen. Ebenfalls werden nötige Abzäunungen, Sitzplätze und Überdachungen kostengünstig und ökologisch abbaubar gestaltet.
Vorhandene Ressourcen
Werkzeuge und Technik müssen angeschafft werden, wobei besondere Geräte evtl. von benachbarten Betrieben ausgeliehen werden können.
Es bestehen gute Kontakte zur Beschaffung von Saatgut und der Organisation von Maschinen-arbeiten.
Ehrenamtlich Engagierte leisteten bereits in der Aufbauphase organisatorische Tätigkeiten und führen diese fort.
Eine wichtige Ressource sind die Kontakte zu anderen Weltackerprojekten und dem ‚Mutterprojekt‘ in Berlin der Zukunftsstiftung Landwirtschaft. Ein „Weltackerkoordinator“ unterstützt neue Weltackerprojekte. Hierüber erhalten wir Informationen, Grafikmaterialien für die Beschilderung, Anbaupläne und Beratung.
Unterstützung und Finanzierung
Wir suchen aktuell finanzielle Unterstützung, um die Realisierung des wichtigen Vorhabens starten zu können. Ein Budgetplan besteht, in dem die anfallenden Ausgaben kalkuliert sind (siehe Anhang). Zur Finanzierung des Projekts werden wir bei verschiedenen Förderorganisationen Anträge stellen.
Seit Beginn der Projektidee bestehen bereits gute Kontakte. So kennen unter anderem auch die Organisator:innen der Landesgartenschau Oberhessen 2027 unser Vorhaben.
Die ideelle Unterstützung durch die Zukunft Stiftung Landwirtschaft ist eine wichtige Begleitung bei den Inhalten und der Qualität unseres Projekts. https://zukunftsstiftung-landwirtschaft.de/wo-wir-aktiv-sind/save-our-seeds-unser-berliner-buero/weltacker/